Dackel – warum eigentlich Dackel?

Posted on 20. September 2012

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Standarddackel, Zwergdackel, Kaninchendackel, Kurzhaardackel, Langhaardackel, Rauhaardackel, Wackeldackel… Was ist eigentlich ein Dackel und warum heißt dieser Blog so? Ist der Dackel irgendwie deutsch?

Der Dackel ist der Hund aus unserem Logo. Er hat ziemlich kurze Beine und ist auch sonst recht klein. Aber das ist Absicht. Denn er wurde so gezüchtet, damit er bei der Jagd in einen Dachs- oder Fuchsbau kriechen kann. Unter der Erde muss er dann das Tier finden und aus seinem Bau vertreiben. Daher heißt der Dackel auch Dachshund. Dumm nur, dass der Dachs die Angewohnheit hat, schnell einen Erdhaufen zwischen sich und dem Dackel aufzuwühlen. Damit sperrt er den Dackel manchmal in seinem Bau ein und der Jäger muss seinen Hund dann ausgraben.
Der Fuchs und besonders der Dachs sind für einen kleinen Hund gefährliche Gegner. Daher sind Dackel auch besonders mutige Hunde mit dem Selbstbewusstsein eines Löwen. Das kann mitunter schmerzhaft für ihn werden, denn der Dackel hat keine Hemmungen, sich auch mit deutlich größeren Hunden anzulegen. Wegen ihrer starken Persönlichkeit gibt es den Jägerspruch „Wir haben einen Hund und außerdem einen Dackel“.

Dackel gibt es in drei Größen (Standard-, Zwerg- und Kaninchendackel) und mit drei verschiedenen Haartypen (Kurz-, Lang- und Rauhaardackel). Das macht also zusammengerechnet neun Varianten  – und dann gibt es da noch eine Pop-Variante, den Wackeldackel, aber den gibt es nur aus Plastik und der lebt im Auto und nickt und wackelt mit seinem Kopf, wenn es fährt.

Richtig angefangen hat es mit dem Dackel mit Wilhelm II., dem letzten deutschen Kaiser. Denn sein Lieblingshund „Erdmann“ war ein Dackel und so wurde der Dackel zur Mode und zum Statussymbol des deutschen Bürgertums. Weil er das typische Haustier eines Münchner Bürgers war, wurde 1972 der Dackel zum Maskottchen der Olympiade in München. Das Maskottchen nannte man „Waldi“, denn so heißen viele Dackel. Im Ausland verspottete man den Dackel als „Sausage-Dog“ oder „Wurst auf Beinen“. Auch im Inland wurde das deutsche Bürgertum älter und der Dackel zum Symbol für Spießigkeit. Er galt als altmodischer Rentnerhund und wurde so unmodern, dass 2005 nur noch 7.300 Welpen auf die Welt kamen. 1972 waren es 28.000!
Aber wie es so oft mit der Mode ist – und Hunderassen sind Modeerscheinungen (man denke nur an Obamas Portugiesischen Wasserhund) – ersteht sie irgendwann als Kult wieder auf: Der Dackel ist wieder im Trend und auch Heidi Klum hat einen. Aber auch wenn Heidi ihren Hund im Tierheim abgibt, weil er nicht mehr zur Handtasche passt, wird der Dackel nicht aussterben, denn er ist nach dem Deutschen Schäferhund der zweitbeliebteste Hund in Deutschland und ziemlich typisch deutsch.

der Dackel –  tax │der Fuchs – räv│der Dachs – grävling│der Bau – lya│der Erdhaufen – jordhög │ausgraben – gräva ut│das Selbstbewusstsein – självförtroende│sich mit jmdm. anlegen – börja bråka med ngn│nicken – nicka│wackeln – vicka│das Bürgertum – medelklassen│das Maskottchen – maskot │der Rentner, die Rentnerin – pensionär│die Spießigkeit – här: småborgerlighet │altmodisch – gammaldags│die Handtasche – handväska│der Welpe – valp│zu etw. passen – matcha ngt│aussterben – dö ut
Posted in: Kultur